Eheähnliche Gemeinschaft: Rechtliche Bedeutung, Vorteile & Nachteile

Familienrecht

Eheähnliche Gemeinschaft: Rechtliche Bedeutung, Vorteile & Nachteile

In der heutigen Zeit möchte nicht gleich jedes Paar heiraten, so dass die eheähnliche Gemeinschaft an Bedeutung gewinnt. Rein rechtlich gibt es aber ein paar wichtige Dinge zu beachten, da die eheähnliche Gemeinschaft auch mit einigen rechtlichen Risiken verbunden ist. Der folgende Artikel klärt über die wichtigsten Vorteile und Nachteile auf. Im Zweifel und um einige Bereiche rechtlich zu regeln, sollte ein Rechtsanwalt hinzugezogen werden.

Die eheähnliche Gemeinschaft und ihre rechtlichen Folgen

Zu den Merkmalen für die eheähnliche Gemeinschaft gehört, dass diese nicht mit den denselben Rechten und Pflichten ausgestattet ist wie eine Ehe.

Dies fängt bereits mit der gemeinsamen Wohnung an. Hier sollte der Mietvertrag von beiden Partnern unterschrieben werden. Einer der Nachteile ist nämlich sonst, dass der Partner, der den Mietvertrag nicht unterschrieben hat, nicht geschützt ist gegen den Verlust der Wohnung. Er kann vom anderen Partner im Trennungsfall aufgefordert werden, die Wohnung zu verlassen. Auch wenn der Partner, der im Mietvertrag steht, tödlich verunglücken sollte, kann der Eigentümer der Wohnung den anderen Partner, der nicht im Mietvertrag steht aus der Wohnung werfen.

Einer der Vorteile ist auf der anderen Seite aber auch, dass der Partner, der nicht im Mietvertrag steht nicht vom Eigentümer auf Mietschulden verklagt werden kann.

Die eheähnliche Gemeinschaft kann durch das Zusammenziehen mit einem neuen Partner auch bedingen, dass der Unterhaltsanspruch aus einer vorigen Ehe wegfällt. Dies ist einer der Nachteile für einen unterhaltsberechtigten Partner. Ein Rechtsanwalt sollte hier beratend zur Seite stehen.

Die eheähnliche Gemeinschaft hat auch Bedeutung, wenn in der Beziehung ein Kind geboren wird. Einer der Nachteile ist, dass nicht automatisch beide Elternteile das Sorgerecht für das Kind haben. Der Vater muss in diesem Fall die Vaterschaft anerkennen und die Mutter dem gemeinsamen Sorgerecht zustimmen. Soll das Sorgerecht von beiden Elternteilen gemeinsam ausgeübt werden, ist zudem eine beurkundete Sorgerechtserklärung erforderlich.

Einer der Vorteile für die eheähnliche Gemeinschaft kann sein, dass die Partner unterhaltsrechtlich nicht füreinander einstehen müssen. Ausnahme bildet hier die Schwangerschaft und Geburt.

Was ist bei Trennung vorgesehen für die eheähnliche Gemeinschaft

Einer der Vorteile aber auch Nachteile ist, dass bei einer Trennung die Aufteilung des gemeinsamen Hausrats nicht nach den Regelungen der Ehe erfolgt. So muss im Zweifel über jedes Teil einzeln entschieden werden, was zu Streit und sogar gerichtlichen Prozessen führen kann.

Dies wird umso schwieriger, wenn Teile des Hausrats über Darlehen finanziert wurden. Hier sollte am besten mit Hilfe von einem Rechtsanwalt rechtzeitig eine Regelung getroffen werden.

Die eheähnliche Gemeinschaft hat Vorteile und Nachteile

Die Partner, die eine eheähnliche Gemeinschaft in Erwägung ziehen, sollten sich rechtzeitig über Vorteile und Nachteile informieren. Viel Ärger im Nachhinein können die Partner sich ersparen, wenn sie wichtige Dinge rechtzeitig im Vorhinein regeln. Ein Fachanwalt für Familienrecht kann hier hilfreich zur Seite stehen.

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